Das Klima schützen und gezielte Anpassungen an die Folgen des fortschreitenden Klimawandels umsetzen: Dies sind die beiden zentralen Punkte, auf denen die Nidwaldner Klimastrategie basiert. Die Strategie ist in einem breit angelegten, partizipativen Prozess erarbeitet worden. Der Regierungsrat hat nun die Vernehmlassung dazu eröffnet.
Die Folgen des Klimawandels werden zusehends spürbar. Hitzetage und Extremwetterereignisse nehmen zu. Trockene Sommer führen zu Ertragseinbussen in der Landwirtschaft und zu Engpässen in der Wasserversorgung. Dadurch steigen die Risiken für Mensch und Umwelt. Daher gilt es, die negativen Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen. Der Handlungsbedarf ist dem Regierungsrat schon länger bewusst. Anpassungen im kantonalen Energiegesetz, wonach bei Gebäuden vermehrt auf erneuerbare Energien gesetzt werden muss, oder die eigene Strategie, künftig auf CO2-neutrale Fahrzeuge zu setzen, zeugen von bereits initiierten Massnahmen, die mithelfen sollen, die Erderwärmung zu verlangsamen. Der politische Auftrag zum Klimaschutz ist einerseits im neuen Verfassungsartikel festgehalten, über den im Vorjahr in Nidwalden abgestimmt wurde, andererseits hat sich der Kanton im Leitbild 2035 zum Ziel gesetzt, sich für die Reduktion von klimaschädlichen Emissionen einzusetzen und Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu treffen.
Doch in welchen Bereichen können die Hebel angesetzt werden? In welche Richtung sollen weitere Massnahmen gehen? Wie können diese koordiniert werden? Hierzu hat der Regierungsrat nun eine konkrete Klimastrategie erarbeitet, wie er sich dies in seinem Vierjahresprogramm 2021-2024 vorgenommen hatte. «Wir wollen uns aktiv und vorausschauend den Herausforderungen des Klimawandels stellen», fasst Landwirtschafts- und Umweltdirektor Joe Christen zusammen. Die Strategie enthält Aussagen zu den Handlungsfeldern wie Energie, Gebäude, Mobilität, Abfall, Wald, Landwirtschaft, Tourismus oder Gesundheit und bildet das Fundament für die nachfolgenden Schritte wie den Aufbau und die Umsetzung eines Massnahmenplans mit messbaren Zielen.
Der Regierungsrat hat die Klimastrategie bei Parteien, Gemeinden, weiteren Körperschaften sowie Verbänden und Organisationen in den Bereichen Umwelt, Mobilität, Tourismus, Landwirtschaft, Gesundheit usw. in die Vernehmlassung geschickt. Diese dauert bis zum 9. März 2025. Im Anschluss daran wird die Strategie überarbeitet und durch den Regierungsrat verabschiedet. Dies ist für Mitte 2025 vorgesehen.
Bereits bei der Erarbeitung der Klimastrategie wählte der Kanton einen partizipativen Prozess. So haben mehrere Workshops und sogenannte Echoraum-Veranstaltungen mit Vertreterinnen und Vertretern von beteiligten und betroffenen Kreisen stattgefunden. «Eine breit abgestützte Klimastrategie hilft, die Akzeptanz für spätere Massnahmen zu steigern. Dies ist zentral, wenn der Kanton Nidwalden bei der Reduktion von Treibhausgasen vorwärtsmachen will», hält Joe Christen fest.
Kanton nimmt eine Vorbildfunktion ein
Die Strategie greift nicht nur den Klimaschutz an sich auf, sondern geht auch darauf ein, wie die Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels mit gezielten Anpassungen gedämpft werden sollen. Übergeordnet orientieren sich die Leitsätze dafür an der nationalen und kantonalen Gesetzgebung sowie am Pariser Klimaabkommen von 2015, bei welchem sich knapp 200 Staaten darauf verständigt hatten, die Erderwärmung mit entsprechenden Massnahmen auf höchstens 2.0°C, möglichst jedoch auf 1.5°C zu begrenzen. Im Jahr 2050 soll bei den Treibhausgasemissionen schweizweit das Netto-Null-Ziel erreicht sein. «Wir als kantonale Verwaltung haben ebenfalls Hausaufgaben zu erledigen und wollen mit gutem Beispiel vorangehen, indem wir das Netto-Null-Ziel bis im Jahr 2040 anstreben. Ich bin zuversichtlich, dass wir diese anspruchsvolle Zielsetzung erfüllen können», so Joe Christen. Die Erfolgskontrolle soll mit Hilfe eines Monitorings sichergestellt werden.
Text- und Bildquelle: Kantonspolizei Nidwalden